Grundsätzlich muss man sagen, dass eine Freie Trauung auf jeden Fall unkonventionell ablaufen kann, sie aber nicht mit jeglichen altbekannten Traditionen brechen muss. Eine Freie Trauung ist offen für Ideen, Vorstellungen und Wünsche des Brautpaares. Und somit auch beim Einzug der Braut zum Trauungsort. Daher stellt sich bei dieser Trauungszeremonie erst recht die Frage, wie die Braut zum Trauungsort einlaufen kann und welche Varianten es gibt.
Vorweg möchten wir auf die Blumenkinder aufmerksam machen. Wenn es Kinder unter den Hochzeitsgästen gibt, dann sind wir ein wahrer Fan davon, dass die Braut von Blumenkindern begleitet wird. Die Kleinen verschaffen dem Brauteinzug einen besonderen Moment, da sie zusätzliche Emotionen auslösen. Ihre Freude darüber, dass sie die Blumen streuen dürfen werden sie in ihrem kindlichen Lächeln zeigen und die Hochzeitsgesellschaft damit emotional berühren. In der heutigen Zeit sollte man allerdings auf Blumenmüll verzichten und auf Blütenblätter setzen, die recycelt wurden. Man kann den Blumenkindern beispielsweise getrocknete Rosenblätter* in ein elegantes Streukörbchen* legen. Diese sind oftmals aus verwelkten Blumen gewonnen und unterstützen den Gedanken des nachhaltigen Heiratens.
Ja, die Braut kann alleine zum Trauungsort einlaufen. Hierbei muss sich die Braut nur darin im Klaren sein, dass beim Einzug alle Augen einzig und allein auf sie gerichtet sein werden. Es ist keine Ablenkung durch eine weitere Person gegeben. Diese Variante ist sehr schön gewählt, wenn die Braut zum einen bewusst diesen Fokus setzen will, zum anderen ist diese Variante aber auch schön gewählt, wenn z.B. zum Brautvater kein gutes Verhältnis besteht oder er bereits verstorben ist. So bekommt er dennoch die Ehrerbietung von der Braut, denn es nimmt keine andere Person seinen Platz ein.
Ja, die Braut kann mit einer anderen Person als dem Brautvater einlaufen. Da die Trauung eine Freie Trauung ist, ist die Braut auch frei in der Wahl der Person, die sie zum Trauungsort führt. Sei es die Brautmutter, die Schwester oder der Bruder, die Oma oder der Opa, sei es die Trauzeugin oder gar nur die Blumenmädchen. Sie ist hierin völlig frei zu entscheiden. Hierbei ist es wichtig, dass es aber eine Person ihres Vertrauens ist. Denn diese Person wird die aller letzte Person sein, mit der sie sich austauschen kann bevor die Freie Trauung beginnt. Die letzte Person, die ihre Aufregung mildern und sie beruhigen kann.
Ja, die Braut kann mit dem Brautvater als auch dem Schwiegervater gemeinsam zur Freien Trauung geführt werden. Eine wunderschöne Variante beiden ihr persönliches Vertrauen zu kommen zu lassen. Ein Vertrauen, das am schönsten Tag ihres Lebens eine große Bedeutung für die Braut hat. Diese Variante zu wählen ist sehr schön, wenn der Brautvater als auch der Schwiegervater ihr gleichermaßen viel bedeuten. Wenn sich die beiden auch untereinander gut verstehen und sie auch zu beiden ein sehr gutes Verhältnis pflegt. Hierbei wird den Hochzeitsgästen einmal mehr die Botschaft vermittelt, dass aus zwei Familien an diesem Tag eine Familie wird.
Ja, die Braut kann von ihren Kindern zur Freien Trauung geführt werden. Es kommt nicht selten vor, dass beide Eheleute bereits Kinder aus früheren Beziehungen mit in die Ehe bringen. Eine wunderschöne Variante, wenn die Kinder von beiden die Braut zu ihrem zukünftigen Ehemann begleiten. Ein symbolischer Charakter, der keine Fragen offen lässt und einmal mehr die Botschaft vermittelt, dass aus zwei Familien an diesem Tag eine neue Familie entsteht: Eine Patchwork Familie.
Ja, das Brautpaar kann zusammen zum Trauungsort einlaufen. Gerade wenn der Bräutigam die größte Vertrauensperson der Braut ist, sprich ihr bester Freund, dann ist diese Variante eine sehr gut gewählte Variante. Das Brautpaar kann sich in diesem besonderen Moment vor der Freien Trauung gegenseitig Halt geben, die Aufregung gemeinsam bewerkstelligen und sich gemeinsam darauf besinnen, dass sie sich vor ihrer Hochzeitsgesellschaft das Ja-Wort geben werden. Ein gemeinsamer Einzug des Brautpaares symbolisiert auch gleichzeitig eine gleichgestellte Partnerschaft und einen großen Zusammenhalt zwischen dem Ehepaar.
Ja, die Braut kann mit dem Brautvater einlaufen. Diese Variante ist die traditionellste Variante und demnach auch das Bild des Brauteinzugs, das absolut jeder im Kopf hat. Obwohl es eine Freie Trauung ist und man mit Bräuchen und Traditionen brechen kann, ist dies beim Brauteinzug kein Muss. Diese Variante stellt dagegen eine wunderschöne Geste der Braut an ihren eigenen Vater dar. Sie erweist ihm damit eine Ehre, die sonst niemanden mehr zu Teil kommen wird, denn der Brauteinzug ist einmalig und wird nie wieder kommen. In diesem Sinne führt der Brautvater seine Tochter noch ein letztes Mal in einen neuen Lebensabschnitt. Er lässt sie aus seinen schützenden Händen frei, indem er sie ihrem Ehemann übergibt. Er überträgt seinen Schutz an ihn und zieht sich damit zurück.
Abschließend kann man sagen, dass alle Varianten vertrauensvolle Gesten der Braut sind. Sie ist diejenige, die entscheidet, wer sie an ihrem großen Tag in ihren wohl aufregendsten Stunden begleiten soll. Alle Varianten sind auf ihre Art wunderschön und haben ihre eigene Symbolik. Gerade weil die Freie Trauung eine Trauung ist, die frei von konventionellen Vorstellungen ist, ist die Braut frei in ihrer Entscheidung und kann ihrem persönlichen Wunsch nachgehen, wer sie zum Trauungsort führen darf.
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